Kanzleramtschef: Leistungen im Gesundheitssystem müssen entfallen
Das deutsche Gesundheitssystem ist teuer; zu teuer finden einige Politiker und fordern Reformen.
Berlin (KNA) Menschen in Deutschland müssen sich nach Einschätzung von Kanzleramtsminister Thorsten Frei auf weniger Leistungen im Gesundheitssystem einstellen. Das müsse sein, "um das Gesundheitssystem günstiger zu machen, was in anderen Ländern auch funktioniert", sagte der CDU-Politiker dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Auch gegen Widerstände müsse man das "im Interesse des Ganzen durchsetzen".
"Wir haben das teuerste Gesundheitssystem der Welt, aber unsere Bevölkerung ist nicht überdurchschnittlich gesund", sagte Frei. Franzosen etwa gingen statistisch gesehen seltener zum Arzt als Deutsche. "Das dürfte rein medizinisch betrachtet kaum zu begründen sein." Im Umkehrschluss bedeute das für die Leistungskürzungen: "Wir werden deshalb nicht kränker".
Der Minister warb für das Primärarztsystem, wonach in der Regel Hausärzte Patienten an Fachärzte überweisen. Es könne nicht sein, dass jeder "in einer - naturgemäß - eher laienhaften Betrachtung selbst entscheidet, zu welchem Facharzt er geht".
Auch im Bereich der Pflege sieht Frei eine "Riesenherausforderung". Heute würden 86 Prozent der Pflegebedürftigen zu Hause gepflegt. Doch der Anteil derer, die in stationären Einrichtungen versorgt werden müssten, werde aller Voraussicht nach steigen.
