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Erzbischof: KI keine Konkurrenz für den "lieben Gott"

Gott oder die KI, wer ist allwissender? Für den Berliner Erzbischof Heiner Koch ist es ganz klar Gott. Dennoch solle die Technik nicht verteufelt werden, denn sie biete viele Chancen, sagt er. Auch fürs Predigtschreiben?

Auch eine allwissende Künstliche Intelligenz (KI) kann nach Überzeugung des Berliner Erzbischofs Heiner Koch Religion nicht ersetzen. "KI wird von Menschen gefüttert, sie weiß also bestenfalls das, was alle Menschen zusammen wissen", sagte Koch im "Handelsblatt"-Interview. "Machen Sie sich da keine Sorgen. Gott ist mehr als allwissend, er ist Beziehung, liebender Vater, für ihn ist die Künstliche Intelligenz keine Konkurrenz."

Für die Nutzung von KI im Arbeitsalltag sieht der Erzbischof derzeit "mehr Chancen als Risiken". Sie zu verteufeln, helfe deshalb nicht. "Sie muss aber - wie jede technische Entwicklung - eine dienende Funktion haben. Es gilt schon aufzupassen, dass der Mensch die KI beherrscht und nicht umgekehrt". In Pflegeberufen könne KI Aufgaben übernehmen, um dadurch Kapazitäten freizumachen. Die menschliche Zuwendung, die es dort brauche, könne die Technik nicht ersetzen.

Auch er selbst habe bereits mit KI gearbeitet - sie jedoch keine Predigt für ihn schreiben lassen, so Koch. Das funktioniert aus seiner Sicht nicht. "Denn KI kann - im besten Fall - den Verstand erreichen, aber keinesfalls das Herz. Und eine gute Predigt erreicht den Verstand und das Herz der Menschen", erklärte der Erzbischof und fügte an: "Ich bin ganz sicher, ich würde sofort merken, ob ein Pfarrer seine Predigt mithilfe von KI erstellt hat."