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Meldung

Klein: Warnungen für Israelis im Ausland sind besorgniserregend

"Es muss uns absolut zu denken geben, wenn israelischen Bürgern geraten wird, Orte ihrer religiösen Identität zu meiden", sagt der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung nach dem Anschlag in Sydney.

Warnungen für Israelis im Ausland nach dem tödlichen Anschlag auf eine Chanukka-Feier in Sydney sind nach Worten des Beauftragten der Bundesregierung gegen Antisemitismus, Felix Klein, besorgniserregend. "Ich höre aus der jüdischen Community in Deutschland, dass sie sich in Synagogen zwar sicher fühlen, aber nicht auf dem Weg dorthin. Es muss uns absolut zu denken geben, wenn israelischen Bürgern geraten wird, Orte ihrer religiösen Identität zu meiden", sagte Klein im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).

Israels nationaler Sicherheitsrat hatte alle Israelis zu Vorsicht bei Auslandsaufenthalten aufgerufen: "Es wird dringend empfohlen, unsichere öffentliche Veranstaltungen zu meiden, darunter Veranstaltungen in Synagogen, Chabad-Häusern, Chanukka-Feiern."

Der deutsche Staat müsse die Grundrechte aller Menschen sichern, betonte Klein. "Nach meinen Beobachtungen ist die jüdische Gemeinschaft in Deutschland insgesamt zufrieden mit Polizei und Verfassungsschutz, denn antisemitische Straftaten werden häufiger als früher angeklagt, und es kommt auch häufiger zu Verurteilungen." Das alles sei aber ein mühsamer Prozess.

Er könne Trauer und Empörung von Jüdinnen und Juden zum Beispiel wegen fehlender Sicherheitsmaßnahmen nach Attacken wie in Sydney "absolut nachvollziehen", sagte Klein. Die jüdischen Communitys seien schon länger besorgt über die Stimmung in Australien gewesen und hätten dies auch kommuniziert. "Zwar sind diesbezüglich die Mittel einer Regierung begrenzt, aber es wird sicherlich spätestens jetzt eine Debatte über das Thema Sicherheit geben."