Vatikan meldet positive Bilanzsumme
Die Finanzen des Vatikans sind seit der Corona-Pandemie schwer angeschlagen; Bilanzen wurden über mehrere Jahre nicht vorgelegt. Nun gibt es wieder Schwarze Zahlen - doch der Jubel bleibt verhalten.
Vatikanstadt (KNA) Der Vatikan hat das Haushaltsjahr 2024 mit einem rechnerischen Plus von 1,6 Millionen Euro abgeschlossen. Das geht aus der Jahresbilanz des Wirtschaftssekretariates des Heiligen Stuhls hervor, die das vatikanische Presseamt am Mittwoch verbreitete. Im Rechnungsjahr 2023 betrug das Minus noch 51,2 Millionen Euro. Die Gesamtausgaben für 2024 beliefen sich laut der Bilanz auf 527,8 Millionen Euro.
Der spanische Ökonom Maximino Caballero Ledo, seit November 2022 Präfekt des Wirtschaftssekretariates, sprach bei Vatican News von einer "positiven Entwicklung und ermutigenden Signalen", mahnte aber zu Vorsicht. Trotz einer günstigen Dynamik müsse man weiter daran arbeiten, "die Fähigkeit des Heiligen Stuhls zu stärken, jeden erhaltenen Beitrag bestmöglich zu nutzen, um den Dienst an der Mission der Weltkirche solider und nachhaltiger zu gestalten".
Laut dem Wirtschaftssekretariat konnte das Betriebsdefizit bei den wirtschaftlichen Aktivitäten des Heiligen Stuhls fast halbiert werden; es sank von 83 auf 44 Millionen Euro. Möglich wurde dies vor allem durch einen Anstieg der Einnahmen um 79 Millionen Euro, wozu Spenden sowie Einnahmen aus dem Krankenhausbetrieb erheblich beitrugen. Auch wurden die Ausgaben scharf kontrolliert und begrenzt.
Ferner trugen Einkünfte von 46 Millionen Euro aus Finanzgeschäften zu dem positiven Abschluss bei. Dabei spielten laut der Bilanz auch einmalige Sondereffekte durch den Verkauf historischer Investitionen eine Rolle.
Die verbesserte Bilanz deckt sich mit dem, was Papst Leo XIV. bereits im Juli im Interview des US-Portals Crux erklärt hatte. Damals sagte er: "Die Menschen machen viele Aussagen über die finanzielle Lage des Vatikans. Es handelt sich nicht um die Krise, die man die Menschen glauben machen wollte. Wir werden weiter daran arbeiten." Die von Franziskus begonnene Reform habe zu sehr wichtigen Entscheidungen geführt. "Die Lage", so Leo XIV., "hat sich im Vergleich zu vor zehn Jahren sicher verbessert - aber das muss weitergehen."
