Thomas Gottschalk: Mein Leben liegt in Gottes Hand
Thomas Gottschalk (75) sieht sein Alter als eine "disziplinarische Herausforderung" - die er annehmen will. Bald ist Schluss mit der TV-Bühne, aber bisweilen will er dennoch einen Ton von sich geben.
München (KNA) TV-Legende Thomas Gottschalk (75) kann die Entscheidung der Kessler-Zwillinge zum assistierten Suizid nicht nachvollziehen. "Für mich gilt: Mein Leben liegt in der Hand Gottes. Ich habe mir das Leben geben lassen. Und ich lasse es mir auch wieder nehmen", sagte der bekennende Katholik der Illustrierten "Bunte". Dennoch sei natürlich jeder Mensch für sein Handeln allein verantwortlich. Im Übrigen würde er mit einer Demenzerkrankung definitiv offen umgehen.
Auf die Frage, ob er Angst vor dem Tod habe, sagte der Entertainer: "Nein. Man spürt früh genug, wenn es so weit ist. Und bis dahin lebe ich gern." Was ein Leben nach dem Tod anbelangt, räumte Gottschalk ein: "Je älter man wird, desto schwerer fällt der Glaube an das ewige Leben. Aber ich schließe nichts aus." Für eine Inschrift auf seinem Grabstein sollten sich seine Frau Carina und seine Söhne "etwas Schönes" einfallen lassen, erklärte Gottschalk und fügte hinzu: "Vor dem Umzug auf den Friedhof steht sowieso erst einmal unser Umzug in unser neues Haus an."
Am 6. Dezember will der langjährige "Wetten dass"-Moderator letztmals in der RTL-Sendung "Denn sie wissen nicht, was passiert!" mit Günther Jauch und Barbara Schöneberger auftreten. Danach plant er den Rückzug von der TV-Bühne und der Öffentlichkeit - sicherlich für ein Jahr, in dem er mit seiner Frau viel reisen wolle. "Das heißt aber nicht, dass ich nie wieder einen Ton von mir gebe", so Gottschalk.
Übers Älterwerden habe er sich nie Gedanken gemacht, erklärte Gottschalk. "Und plötzlich bin ich alt." 75 sei ein Alter, in dem früher Greise unterwegs waren. "Das ist heute glücklicherweise nicht mehr der Fall. Zu einem Menschen wie mir passt es allerdings nicht, alt zu werden. Aber ich nehme es als eine disziplinarische Herausforderung an." Rückblickend auf sein Leben sei wohl der größte Fehler gewesen, "zu oft die Klappe aufzureißen".
