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Hoffnung auf Rädern - Papamobil wird mobile Gaza-Klinik

Einst diente es Papst Franziskus auf seinem Weg durch die Straßen Bethlehems. Jetzt soll es Kindern in Gaza Hoffnung geben. Ein Papamobil soll als mobile Klinik und "Hoffnungsmobil" im Kriegsgebiet dienen. Aber wann?

Das Papamobil, das Papst Franziskus 2014 für seinen Besuch in Bethlehem nutze, ist zu einer mobilen Kinderklinik für den Gazastreifen umgebaut worden. "Es ist mir eine große Freude, dass wir heute hier versammelt sind, um diesen wichtigen Moment zu feiern, in dem das Fahrzeug der Hoffnung für seine neue Mission bereit ist", sagte der Bischof von Stockholm, Kardinal Anders Arborelius, am Dienstag zum Abschluss der von Caritas Schweden durchgeführten Umbauarbeiten. Wann die neue Klinik in den Gazastreifen eingeführt werden darf, ist unterdessen ungewiss. Die palästinensische Behörde war durch den Vorsitzenden des Obersten Präsidialkomitees für Kirchenangelegenheiten, Ramzi Khoury, vertreten.

Arborelius erinnerte an die Worte des verstorbenen Papstes. Kinder seien keine Zahlen, sondern Gesichter, Namen und Geschichten. Das "Fahrzeug der Hoffnung" sei der Beweis dafür, dass jedes einzelne Kind wichtig sei und seine Rechte und sein Wohlergehen an erster Stelle stünden, so der Kardinal. Für die Kinder von Gaza sei die Papamobil-Klinik zudem ein Zeichen, dass die Welt sie nicht vergessen habe. In Zeiten wie diesen seien Zeichen der Hoffnung dringend notwendig. Arborelius zeigte sich überzeugt, dass "das umgebaute Hope Mobile seinem Zweck wirklich dienen kann, nämlich als praktisches Hilfsmittel für humanitäre Helfer und als echtes Fahrzeug der Hoffnung für diejenigen, die es am dringendsten brauchen".

Der Umbau des Papamobils für die Kinder von Gaza sei einer der letzten Wünsche Papst Franziskus' gewesen, sagte der Generalsekretär von Caritas Internationalis, Alistair Dutton. Angesichts der Zerstörung im Gazastreifen der letzten mehr als zwei Jahre, der Gewalt im besetzten Westjordanland und der Vertreibung von mehr als einer Million Kindern sei das Projekt besonders wichtig. Neben dem "wichtigen Beitrag zur Gesundheitsversorgung der Kinder in Gaza" sei es ein "Symbol der Hoffnung auf die Zukunft und die Versöhnung", so Dutton.

Derzeit warte man auf die Genehmigung, die mobile Klinik in den Gazastreifen bringen zu dürfen, sagte Dutton auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Zu Details des Genehmigungsverfahrens und der möglichen Dauer wollte er sich nicht äußern. Es brauche jedoch "dringend uneingeschränkten humanitären Zugang zu den Menschen in Gaza, um sicherzustellen, dass sie die Versorgung erhalten, die sie benötigen". Das umgebaute Papstmobil bezeichnete er als "eine seriöse medizinische Einrichtung zur Versorgung von Kindern".

Der stellvertretende Franziskaner-Kustos in Palästina, Ibrahim Faltas, beklagte bei der Veranstaltung die anhaltende Gewalt und Verwüstung im Heiligen Land. Die jetzt fertiggestellte Klinik, die in der Geburtsstadt Jesu auf ihren endgültigen Bestimmungsort Gaza warte, sei ein Zeichen dafür, dass es "am Ende immer einen Neuanfang" gebe. Faltas erinnerte an die besondere Liebe, die Papst Franziskus bis zu seinem Tod dem Heiligen Land und insbesondere dem Gazastreifen entgegengebracht habe, unter anderem durch seine täglichen Anrufe in der dortigen katholischen Pfarrei.