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Latein nicht mehr erste Amtssprache im Vatikan

Tempora mutantur - die Zeiten ändern sich. Kaum wird ein Amerikaner Papst, schon verliert Latein seine herausgehobene Stellung als Amtssprache Nummer eins im Vatikan. Aber gepflegt wird die Sprache der Römer weiterhin.

Latein ist ab sofort nicht mehr die bevorzugte Amtssprache im Vatikan. Das geht aus dem in dieser Woche veröffentlichten neuen Regelwerk für die Römische Kurie hervor, das von Papst Leo XIV. genehmigt wurde. Im Kapitel über die im Vatikan zu gebrauchenden Sprachen heißt es jetzt: "Die Behörden der Kurie schreiben ihre Akten in der Regel in Latein oder in einer anderen Sprache."

In der alten Fassung des "Regolamento" hatte die Sprache Cäsars und Ciceros noch eine herausgehobene Stellung. Dort hieß es: "Die Behörden der Kurie schreiben ihre Akten in der Regel in Latein, sie können aber für ihre Korrespondenz oder für das Schreiben von Dokumenten gemäß den jeweiligen Notwendigkeiten auch andere Sprachen nutzen, die heute gebräuchlicher sind."

Gestrichen wurde im neuen Regelwerk für die Vatikanangestellten auch die Anforderung "guter Lateinkenntnisse". Künftig werden nur noch gute Kenntnisse im Italienischen sowie in einer weiteren Sprache verlangt. Erhalten bleibt jedoch das "Büro für die Lateinische Sprache", das beim vatikanischen Staatssekretariat angesiedelt ist und der gesamten Römischen Kurie zur Verfügung steht.