Umfrage: Krieg hat Israel rechter und religiöser gemacht
Mehr beten und stärker an Gott glauben: So reagieren laut einer aktuellen Umfrage junge Israelis auf den Krieg. Auch politisch hat er Auswirkungen: Das Land rutscht nach rechts.
Jerusalem (KNA) Der Krieg in Nahost hat junge Israelis offenbar konservativer und religiöser gemacht. Das geht laut Medienberichten von Mittwoch aus einer aktuellen Umfrage des Jewish People Policy Institute (JPPI) hervor. Die befragten jüdischen Israelis im Alter zwischen 18 und 24 Jahren gaben demnach an, häufiger zu beten (38 Prozent) und häufiger die Bibel zu lesen (26 Prozent).
Ein Drittel der Befragten befolgt nach eigenen Angaben mehr religiöse Traditionen als vor Beginn des Kriegs. Bei jenen jungen Juden, die sich als traditionell bezeichneten, lag der Anteil bei 51 Prozent. Mehr als ein Drittel (35 Prozent) gaben an, stärker an Gott zu glauben. Bei jüdischen Erwachsenen insgesamt lag der Anteil bei 28 Prozent.
Politisch lasse sich ein Rechtsruck feststellen. Laut Umfrage bezeichneten sich 28 Prozent der jungen Befragten als politisch rechts. Vor dem Angriff der Hamas am 7. Oktober 2023 waren es noch 24 Prozent. Darüber hinaus haben 19 Prozent sogar an, rechtsradikal zu sein, ein Plus von acht Prozentpunkten im Vergleich zur Zeit vor dem 7. Oktober.
Unklar ist es laut dem JPPI, ob es sich um ein vorübergehendes, durch den Krieg ausgelöstes Phänomen handelt oder um eine dauerhafte Veränderung.
