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Statistik: Mehr Syrer verlassen Deutschland, weniger kommen

Derzeit tobt in Deutschland die politische Debatte um die Rückführung von Syrerinnen und Syrern in ihre Heimat. Neue Zahlen des Statistischen Bundesamtes zeigen nun: Die Diskussion könnte sich von selbst erledigen.

Immer mehr Syrerinnen und Syrer verlassen Deutschland freiwillig wieder. Von Januar bis September zogen rund 21.800 syrische Staatsbürger aus Deutschland fort, über ein Drittel mehr als im Vorjahreszeitraum, wie aus am Freitag veröffentlichten Zahlen des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden hervorgeht. Gleichzeitig sank in diesem Zeitraum auch die Zahl der Zuzüge aus Syrien in die Bundesrepublik um 46,5 Prozent von rund 74.500 auf nurmehr 40.000 Menschen. Die Nettozuwanderung sank damit im besagten Zeitraum auf 18.100, drei Mal weniger als im Vorjahr (58.500).

Die Zahl der syrischen Schutzsuchenden in Deutschland lag zum Ende des vergangenen Jahres demnach bei rund 713.000. Damit bildeten sie die zweitgrößte Gruppe hinter den ukrainischen Staatsangehörigen. Knapp die Hälfte davon kam in den Jahren vor und bis 2016 und lebt damit schon acht Jahre und mehr in Deutschland.

Rund 12 Prozent der syrischen Schutzsuchenden sind in der Bundesrepublik geboren. Bei nur etwa einem Prozent der Syrer wurde der Asylstatus abgelehnt; das betrifft etwa 6.600 Menschen, die damit ausreisepflichtig wären. Bei weiteren gut 64.000 ist das Asylverfahren noch offen. Hingegen wurden rund 83.000 Syrerinnen und Syrer im vergangenen Jahr in Deutschland eingebürgert.

Menschen mit syrischer Einwanderungsgeschichte sind laut Statistik zudem vergleichsweise jung. Ihr Durchschnittsalter lag 2024 mit 26,6 Jahren deutlich unter dem Gesamtschnitt von Personen mit Einwanderungsgeschichte (38,2 Jahre). Etwa 46 Prozent der rund 845.000 Syrerinnen und Syrer im erwerbsfähigen Alter zwischen 15 und 64 Jahren waren im vergangenen Jahr erwerbstätig, 47 Prozent gingen keiner Erwerbstätigkeit nach, etwa weil sie noch in Ausbildung waren, krankheitsbedingt nicht arbeiten konnten oder keine Arbeitserlaubnis hatten.