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Papst vor Augustinern: Ich fühle mich bei Euch zu Hause

Zwölf Jahre lang war der heutige Papst Leiter des weltweiten Augustinerordens. Noch immer besucht Leo XIV. öfter den Sitz des Ordens, wenige Schritte vom Vatikan entfernt. Auch am Montag war er dort zu Gast.

Leo XIV., vor seiner Papstwahl am 8. Mai unter anderem Chef des weltweiten Augustinerordens, ist im Herzen immer noch Ordensmann. "Ich bin glücklich, hier bei Euch zu sein", sagte er am Montag in der Augustiner-Zentrale in Rom. Er fühle sich bei ihnen "zu Hause" und nehme auch im Geiste an ihrem spirituellen Austausch in diesen Tagen teil, sagte er in einer Ansprache vor dem Generalkapitel des Ordens.

Robert Francis Prevost, heute Papst Leo XIV., trat 1977 in den Augustinerorden ein und legte 1981 die Ewigen Gelübde ab. Von 2001 bis 2013 war er Generalprior des Ordens. Die Augustiner-Generalkurie, in der er auch schon als Kardinal und Präfekt der vatikanischen Bischofsbehörde regelmäßig zu Gast war, liegt nur wenige Schritte von seiner derzeitigen Wohnung nahe dem Petersplatz.

Leo dankte dem scheidenden Generalprior, dem Spanier Alejandro Moral Anton, der dem Orden zwölf Jahre lang vorstand. Nachfolger als Oberhaupt der rund 2.500 Augustiner und etwa 750 Schwestern ist der US-Amerikaner Joseph Farrell, ein langjähriger Weggefährte des Papstes. "Diese anspruchsvolle Aufgabe erfordert unser aller Gebet, das dürfen wir nicht vergessen!", betonte Leo.

Der Papst rief die Ordensleute auf, sich Herausforderungen und Problemen zu stellen und sich im Sinne des Kirchenlehrers Augustinus in Armut, Großzügigkeit und Demut zu üben. Vor allem sollten sie das Liebesgebot beherzigen: Liebe zu Gott, dem Nächsten und auch zu dem, was sie tun, appellierte der Papst. Dazu brauche es auch gelegentlich den spirituellen Rückzug; dies sei keine Flucht vor Verantwortung oder vor Fragen und Problemen: "Wir kehren zu uns selbst zurück, um dann noch motivierter und enthusiastischer in unsere Mission einzutreten", führte Leo aus.

In diesem Kontext erinnerte er an die erste Lateinamerika-Mission des Ordens im heutigen Mexiko. "Seit ihrer ersten Mission im Jahr 1533 haben die Augustiner das Evangelium in vielen Teilen der Welt mit Leidenschaft und Großzügigkeit verkündet", betonte der Pontifex. "Sie kümmerten sich um die örtlichen christlichen Gemeinden, widmeten sich der Erziehung und Lehre, setzten sich für die Armen ein und leisteten soziale und karitative Arbeit", sagte er.

"Dieser Missionsgeist darf nicht sterben, denn er ist auch heute noch dringend nötig." Er forderte die Ordensleute auf, diesen Geist wiederzubeleben. Die Glaubensweitergabe erfordere das Zeugnis demütiger und einfacher Freude, die Bereitschaft zu dienen und das Leben der Menschen zu teilen, zu denen sie gesandt seien, unterstrich Leo XIV.