Bischof Wilmer: Gegen antidemokratische Tendenzen stellen
Ein internationaler Aktionstag möchte die Grundsätze der Demokratie verteidigen und fördern. Auch ein Bischof ruft dazu auf - und betont, dass diese Staatsform kein Selbstläufer ist.
Bonn (KNA) Der Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer ruft dazu auf, sich gegen eine Spaltung der Gesellschaft und antidemokratische Tendenzen zu stellen. Ihn beunruhige ein steigender Zuspruch zu "radikalem Denken, populistischem Agitieren und extremen politischen Parteien", erklärte der Vorsitzende der Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen der Deutschen Bischofskonferenz am Montag in Sozialen Medien anlässlich des Internationalen Tages der Demokratie.
"Wir sollten stets wachsam bleiben und allen widersprechen, die die Regeln und Prinzipien der Demokratie missachten und die unsere Gesellschaft spalten wollen." Wilmer rief dazu auf, miteinander in einem respektvollen Dialog zu bleiben und für eine freiheitliche und solidarische Gesellschaft einzutreten.
Die Demokratie sei ein Erfolgsmodell, stehe aber weltweit unter Druck und sei kein Selbstläufer. "Wir müssen sie mit Leben füllen. Als Maß dafür dient uns die Würde jedes Menschen. Sie ist der Kern des christlichen Menschenbildes und das fundamentale Prinzip in unserem Rechtsstaat", betonte der Bischof. "Deswegen folgen wir den Regeln des Grundgesetzes und sind bereit, Kompromisse nicht nur auszuhandeln, sondern auch auszuhalten. Das geht nur im respektvollen Dialog und gilt auf allen Ebenen."
Im Jahr 2007 wurde der 15. September von der Generalversammlung der Vereinten Nationen zum Internationalen Tag der Demokratie erklärt. Ziele sind die Förderung und Verteidigung der Grundsätze der Demokratie.