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Katholikenkomitee besorgt über mögliche Verfassungsrichterin

Am morgigen Freitag stimmt der Bundestag über drei neue Richter für das Bundesverfassungsgericht ab. Dazu gehört auch die Juristin Brosius-Gersdorf. Warum das Komitee der Laienkatholiken mit Sorge auf deren Wahl blickt.

Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) hat sich sehr besorgt über die mögliche Wahl der Juristin Frauke Brosius-Gersdorf zur Richterin am Bundesverfassungsgericht geäußert. "Dass eine Kandidatin für das Amt der Bundesverfassungsrichterin öffentlich erklärt, es gebe 'gute Gründe dafür, dass die Menschenwürdegarantie erst ab Geburt gilt', beunruhigt mich sehr", sagte ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp am Donnerstag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Berlin. Und weiter: "Ich würde sie aufgrund dieser Position nicht wählen können."

Am morgigen Freitag steht die Wahl dreier Richter für das Bundesverfassungsgericht durch den Bundestag an. Die Wahl ist geheim. Damit die Richter gewählt werden, ist eine Zweidrittelmehrheit notwendig. In Teilen der Union ist die von der SPD vorgeschlagene Kandidatin Frauke Brosius-Gersdorf umstritten, die eine sehr liberale Position in der Abtreibungsfrage vertritt. Dass die notwendige Mehrheit zustande kommt, gilt als nicht sicher.

Brosius-Gersdorf war auch stellverstellvertretende Koordinatorin in einer von der vorherigen Bundesregierung eingerichteten Kommission, die eine mögliche Liberalisierung der Abtreibungsregelung prüfen sollte. Aus Sicht der Juristin gebe es gute Gründe dafür, dass die volle Garantie der Menschenwürde erst ab der Geburt gelte.

Weiter erklärte Stetter-Karp, der Bundestag müsse nun entscheiden. Sie werde der Entscheidung "große Aufmerksamkeit widmen, gibt sie doch ein Zeichen für die Zukunft in unserem Land". Stetter-Karp betonte, sie sei dankbar, dass der Schutz des menschlichen Lebens im Grundgesetz verankert sei. "Denn menschliches Leben ist Leben von Anfang an! Es ist inakzeptabel, ihm in seinen neun Monaten im Mutterleib keine Menschenwürde zuzusprechen", so die Zdk-Präsidentin.

Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) ist das höchste repräsentative Gremium des deutschen Laien-Katholizismus. Es vertritt die katholischen Laien bei der gesellschaftlichen Meinungsbildung und ist das von der Bischofskonferenz anerkannte Organ zur Koordinierung des Laienengagements in der Kirche.