Forscher: Juni einer der wärmsten der Geschichte
Noch sind nicht alle Daten ausgewertet, aber es zeichnet sich ab: Auch dieser Juni dürfte in die Geschichte der Temperaturrekorde eingehen. In Spanien stieg das Thermometer auf 46 Grad.
Brüssel (KNA) Der Juni wird nach vorläufigen Berechnungen von Wissenschaftlern wahrscheinlich zu den fünf wärmsten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen gehören. In vielen Gebieten Europas hätten die Temperaturen weit über dem Durchschnitt gelegen, und Westeuropa sei von zwei Hitzewellen heimgesucht worden, teilte der EU-Klimadienst Copernicus am Dienstag mit.
Die zuletzt gemessenen Gradzahlen seien eher typisch für die Monate Juli und August und träten in der Regel nur wenige Male im Sommer auf, sagte Samantha Burgess, leitende Klimaforscherin am Europäischen Zentrum für mittelfristige Wettervorhersage. "Im Jahr 2024, dem wärmsten Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen, haben wir es wieder erlebt. Der Klimawandel sorgt dafür, dass Hitzewellen häufiger und intensiver auftreten und sich auf größere geografische Gebiete auswirken", so die Expertin.
Ihr Kollege Matthieu Chevallier, Leiter der Abteilung für Evaluierung, wies auf die Bedeutung von Vorhersagen für den Zeitraum von drei bis 15 Tagen hin. Die von nationalen Wetterdiensten und dem europäischen Zentrum gemeinsam erarbeiteten Prognosen seien eine wichtige Hilfestellung für Behörden und Einsatzkräfte bei extremen Wetterereignissen.
In den vergangenen Tagen wurden laut der Mitteilung in unterschiedlichen Regionen Europas rekordverdächtige Temperaturen für den Monat Juni gemessen, etwa 46 Grad im spanischen Huelva. Der französische Wetterdienst rief für Dienstag für mehrere Departements die Alarmstufe Rot aus, laut den Behörden eine "beispiellose" Situation. In Frankreich und den Benelux-Staaten seien die Abweichungen von 10 bis 14 Grad gegenüber dem historischen Durchschnitt am höchsten, so der EU-Klimadienst.