Zahl der Ehescheidungen in Deutschland bleibt auf niedrigem Niveau
Die Scheidungsstatistik in der Bundesrepublik ist seit Jahren rückläufig. Zugleich werden immer weniger Ehen geschlossen. Neue Zahlen zeigen weitere interessante Trends.
Wiesbaden (KNA) Rund 129.300 Ehepaare in Deutschland haben sich im vergangen Jahr scheiden lassen. Wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte, lag die Zahl damit ungefähr auf dem Niveau des Vorjahres (plus 0,3 Prozent), als der niedrigste Stand seit 1990 erreicht wurde. Auch rund 1.500 gleichgeschlechtliche Paare ließen sich scheiden - etwa 200 mehr als 2023. Im Durchschnitt waren die betroffenen Eheleute 14 Jahre und 8 Monate verheiratet.
Im langjährigen Trend ging die Zahl der Scheidungen seit 2003 deutlich um fast 40 Prozent zurück. Eheschließungen sind ebenfalls weiter rückläufig. So wurden 2024 den Angaben zufolge 349.200 Ehen geschlossen - 3,3 Prozent weniger als im Vorjahr. In der Statistik sind auch 8.800 neu geschlossene Ehen zwischen gleichgeschlechtlichen Partnern enthalten (2023: 9.200).
Etwas mehr als die Hälfte (50,8 Prozent) der 2024 geschiedenen Ehepaare hatte minderjährige Kinder. Von diesen hatten 48 Prozent ein Kind, 40 Prozent zwei und 12 Prozent drei und mehr Kinder. Insgesamt waren im vergangenen Jahr etwa 111.000 Minderjährige von der Scheidung ihrer Eltern betroffen.