Sommerpause in Castel Gandolfo - Papst Leo XIV. kehrt zurück
Franziskus verschmähte die päpstliche Sommerresidenz in Castel Gandolfo und ließ dort ein Museum einrichten. Zum Leidwesen der Bewohner. Doch sein Nachfolger Leo XIV. kehrt bald an den Ort in den Albaner Bergen zurück.
Vatikanstadt (KNA) Der Papst kommt zurück nach Castel Gandolfo. Vom 6. bis zum 20. Juli werde sich Leo XIV. für eine Auszeit in die dortigen päpstlichen Villen zurückziehen, teilte der Vatikan am Dienstag mit. An beiden Sonntagen dieser Periode will Leo sein übliches Mittagsgebet auf dem dörflichen Platz vor dem Papstpalast sprechen. Zudem sind Messen in der Pfarrei San Tommaso da Villanova in Castel Gandolfo (13. Juli) und in der Kathedrale von Albano (20. Juli) geplant.
Auch das lange Wochenende am traditionellen römischen Hochsommer-Feiertag "Ferragosto" (Mariä Himmelfahrt) wird der Papst in Castel Gandolfo verbringen. Am Freitag, 15. August, werde er die Messe in der dortigen Pfarrkirche feiern und am Sonntag, 17. August, nach dem Angelusgebet nach Rom zurückkehren, so die Mitteilung.
Seit Urban VIII. (1623-1644) nahmen die meisten Päpste im Juli und August ein paar Wochen Auszeit vom heißen Rom in der Sommerresidenz in den Albaner Bergen. Zuletzt zogen sich Johannes Paul II. (1978-2005) und Benedikt XVI. (2005-2013) immer wieder in die Anlage auf 426 Metern Höhe zurück. Papst Franziskus brach mit dieser Tradition, er blieb auch im Sommer im Vatikan und reduzierte lediglich sein Arbeitspensum.
Für den 8.000-Einwohner-Ort Castel Gandolfo bedeutete die sommerliche Abwesenheit des Papstes einen erheblichen Rückgang an Pilgern und Touristen. Die Umwandlung des Papst-Palastes zum Museum, inklusive der päpstlichen Gemächer, konnte dies nicht auffangen. Dem Vernehmen nach sollen diese weiterhin für Besucher zugänglich bleiben. Leo XIV. könnte sich in ein anderes Gebäude auf dem 55 Hektar großen Anwesen zurückziehen, etwa in die Villa Barberini. Seine Entscheidung könnte er bereits während seines Blitzbesuchs vor Ort am 5. Juni getroffen haben.
Anders als die Päpste vor Franziskus will der 69-Jährige offenbar keine Staats- und Regierungschefs hoch über dem Albaner See empfangen und auch keine Generalaudienzen halten. Der Vatikan teilte mit, dass vom 2. bis einschließlich 23. Juli alle öffentlichen wie privaten Audienzen des Papstes ausgesetzt werden.