Überschuldungsstatistik: Senioren tragen höhere Schuldenlast
Eine neue Auswertung zeigt: Vor allem ältere Menschen sind in Deutschland überschuldet. Meist sind Banken die Gläubiger. Jüngere stehen indes meist woanders in der Kreide.
Wiesbaden (KNA) Senioren in Deutschland sind im Schnitt deutlich höher verschuldet als jüngere Menschen. Das ergab eine am Dienstag veröffentlichte Auswertung des Statistischen Bundesamtes. Die Behörde hat die Daten von Personen untersucht, die 2024 die Hilfe einer Schuldnerberatungsstelle in Anspruch genommen haben. Demnach betrugen die Verbindlichkeiten der unter 25-Jährigen durchschnittlich rund 11.269 Euro, bei Personen ab 65 Jahren etwa 46.847 Euro.
Am häufigsten suchten Menschen im Alter zwischen 35 und 45 Jahren eine Schuldnerberatung auf. Diese Altersgruppe stellte 2024 mit etwas über einem Viertel den größten Anteil der beratenen Personen.
Die Ergebnisse der aktuellen Überschuldungsstatistik beruhen auf Angaben von 737 der insgesamt etwa 1.380 Schuldner- und Insolvenzberatungsstellen in Deutschland zu rund 182.000 beratenen Personen.
Neben der Schuldenhöhe unterscheidet sich auch die Art der Gläubiger deutlich zwischen den Altersgruppen. So waren den Angaben zufolge bei den unter 25-Jährigen 57 Prozent bei Telekommunikationsunternehmen verschuldet. Die durchschnittliche Schuldenhöhe betrug dabei rund 1.559 Euro.
Im höheren Alter standen hingegen Verbindlichkeiten bei Kreditinstituten im Vordergrund: Mehr als die Hälfte der Personen ab 65 Jahren war dort verschuldet. Hier fiel die durchschnittliche Schuldenhöhe mit 23.790 Euro deutlich höher aus als bei Telekommunikationsunternehmen.