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Meldung

Friedensnobelpreisträger: Ausgaben für Atomwaffen auf Rekordniveau

Immer mehr Geld für Atomwaffen - das geht aus einem neuen Bericht hervor. Die Internationale Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen kritisiert, dass die Länder sich für Kriege rüsten, für Krisen wie Hunger weniger.

Laut einem Bericht der Internationalen Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen (Ican) sind die weltweiten Ausgaben für Nuklearwaffen im vergangenen Jahr auf ein Rekordniveau gestiegen. 2024 sei 11 Prozent mehr für Atomwaffen ausgegeben worden, geht aus dem am Freitag in Genf veröffentlichten "Nuclear Spending Report 2025" hervor. Insgesamt summierten sich die Ausgaben der neun nuklear bewaffneten Staaten auf etwa 100 Milliarden US-Dollar, dies sei innerhalb der vergangenen fünf Jahre ein Anstieg um etwa 47 Prozent.

"Einige Staaten rüsten sich für atomare Kriege, die für die gesamte Welt desaströs wären", sagte das Vorstandsmitglied von Ican Deutschland, Juliane Hauschulz. Das sei nicht nur sicherheitspolitisch verantwortungslos, sondern auch moralisch untragbar. "Gerade in Anbetracht der fehlenden Gelder bei der Bekämpfung der Klimakrise, des Hungers, der Armut und vielem mehr."

Im Bericht der Kampagne heißt es, mit den Ausgaben der Atomwaffen-Staaten für den Bau und die Unterhaltung ihrer Nuklearwaffen könnten alle 345 Millionen Menschen weltweit, die gerade am stärksten von Hunger betroffen sind, für fast zwei Jahre ernährt werden. Sie berufen sich dabei auf Schätzungen des Hilfsbedarfs des UN-Welternährungsprogramms.

Am meisten gaben die Vereinigten Staaten für Atomwaffen aus, gefolgt von China und Großbritannien. Aber auch Deutschland, das keines der neun Staaten mit Atomwaffen ist, beteiligt sich laut Ican an nuklearer Aufrüstung im Rahmen der Nato, beispielsweise durch den Kauf von bestimmten Kampfjets für rund 10 Milliarden Euro. Diese Flugzeuge sind in der Lage, US-Atombomben abzuwerfen, die auf deutschem Boden gelagert sind. Auch sei in den Atomwaffenstandort Fliegerhorst Büchel investiert worden.

Die "International Campain to Abolish Nuclear Weapons" (Ican) ist ein Bündnis mit nach eigenen Angaben über 650 Partnerorganisationen in mehr als 110 Ländern. 2017 bekam die Initiative den Friedensnobelpreis. Ican unterstützt unter anderem den Atomwaffenverbotsvertrag und informiert über nukleare Waffen und deren Folgen.