• Österreich
  • Weltraum
  • Buntes
  • Musik
Meldung

Donau-Walzer von Strauss wird in den Weltraum geschickt

Existiert außerirdisches Leben? Nun hätte es jedenfalls die Chance, den wohl bekanntesten Walzer der Menschheit zu hören. Das Stück des legendären Komponisten Johann Strauss jr. wird bald das Weltall erreichen.

Unter dem Motto "Waltz Into Space" ("Walzer in den Weltraum") startet die Europäische Weltraumorganisation (ESA) am Samstag eine musikalische Weltraummission: Sie will den weltberühmten "Donauwalzer" ins Weltall schicken, der von den Wiener Symphonikern bei einem Livekonzert in Wien gespielt wird.

Mit der ungewöhnlichen Mission wollen ESA und die Organisation Wien-Tourismus nachholen, was 1977 versäumt worden sei. Damals schickte die Menschheit an Bord der Raumsonden Voyager 1 und Voyager 2 ihre "Golden Records" mit der Hoffnung ins All, diese könnten irgendwann auf intelligentes außerirdisches Leben treffen. Strauss' "An der schönen blauen Donau" schaffte es jedoch nicht unter die Tonaufnahmen von Mozart, Louis Armstrong und Co.

Dies soll anlässlich des bevorstehenden 200. Geburtstags von Johann Strauss jr. (1825-1899) nachgeholt werden. Geplant ist laut Medienberichten, dass eine ESA-Antenne in Spanien eine Aufnahme der Generalprobe des Konzerts von Samstag sendet. Dadurch wolle man technischen Problemen vorbeugen.

Eduard Strauss, Urgroßneffe des "Walzerkönigs" Johann Strauss jr., begrüßt die Aktion. Während manche Beobachter die Musik seiner Familie nach wie vor als "minderwertige" Unterhaltungsmusik betrachteten, habe der "Donauwalzer" seine "Tauglichkeit in Raum und Zeit" längst bewiesen, so Strauss: Das Stück gilt seit Stanley Kubricks Film "2001: Odyssee im Weltraum" als inoffizielle Weltraumhymne.

Eduard Strauss, dessen Wiener Institut für Strauss-Forschung sich mit der Musikerdynastie auseinandersetzt, plädiert für einen differenzierten Zugang: "Es wäre mir wesentlich wichtiger, dass sich die 'ernste Musikwelt' hier auf Erden mehr mit der Musik meiner Familie, der Entstehung der Werke und ihres Kompositionsanlasses beschäftigt." Immer noch rankten sich zahlreiche Legenden und Irrglaube um die Strauss-Familie und deren Werke. Etwa auch um den Walzer "An der schönen blauen Donau", der ursprünglich als "sarkastische Satire" konzipiert gewesen sei.