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Jeder Vierte in Deutschland hat Einwanderungsgeschichte

Deutschland wird immer heterogener. Das zeigt sich gerade bei den Jüngeren. Wichtigster Faktor der Migration waren Kriege, wie die beiden Hauptherkunftsländer beweisen.

In Deutschland hat gut jede vierte Person eine Einwanderungsgeschichte. Das waren im Jahr 2024 insgesamt rund 21,2 Millionen Menschen oder 25,6 Prozent der Bevölkerung, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte. Damit stieg die Zahl gegenüber 2023 um 4 Prozent oder 873.000 Personen. Definiert ist diese Gruppe als Menschen, die entweder selbst oder deren beide Elternteile seit 1950 nach Deutschland eingewandert sind.

Knapp 16,1 Millionen Menschen (2023: 15,5 Millionen) waren demnach selbst eingewandert, während circa 5,2 Millionen Personen direkte Nachkommen von Eingewanderten – also in Deutschland geborene Kinder von zwei seit 1950 eingewanderten Elternteilen waren. Bei weiteren 4,1 Millionen in Deutschland geborenen Personen oder 5 Prozent der Bevölkerung war nur einer der beiden Elternteile eingewandert. Sie zählen demnach nicht zur Bevölkerung mit Einwanderungsgeschichte.

Personen mit Einwanderungsgeschichte sind jung im Vergleich zur Gesamtbevölkerung: In der Gruppe der 20- bis 39-Jährigen hatte 2024 mehr als jede dritte Person eine Einwanderungsgeschichte (34 Prozent). Demgegenüber war es in der Gruppe der über 65-Jährigen nur jede siebte Person (14 Prozent). Die Bevölkerung mit Einwanderungsgeschichte war 2024 mit einem Durchschnittsalter von 38,2 Jahren etwa 9 Jahre jünger als die Bevölkerung ohne Einwanderungsgeschichte (47,4 Jahre).

Im Jahr 2024 lebten in Deutschland knapp 6,5 Millionen Menschen, die seit 2015 nach Deutschland eingewandert sind. Davon wanderten gut 4,2 Millionen in den Jahren von 2015 bis 2021 ein, vornehmlich aus Syrien (716.000), Rumänien (300.000) und Polen (230.000). Weitere gut 2,2 Millionen Menschen wanderten von 2022 bis 2024 hauptsächlich aus der Ukraine (843.000), Syrien (124.000) und der Türkei (112.000) ein.

Die wichtigsten Gründe für die Einwanderung ab 2015 waren nach Angaben der Befragten Flucht, Asyl und internationaler Schutz (31 Prozent), Erwerbstätigkeit (23 Prozent) sowie Familienzusammenführung (21 Prozent). Darüber hinaus gaben 8 Prozent der seit 2015 Eingewanderten an, hauptsächlich für ein Studium oder eine Aus- und Weiterbildung nach Deutschland gekommen zu sein. Bei den Männern waren die häufigsten Einwanderungsgründe Flucht (32 Prozent) und Erwerbstätigkeit (28 Prozent). Frauen nannten neben Flucht (30 Prozent) vor allem Familienzusammenführung (26 Prozent) als Hauptgründe.