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Leo XIV. wird am Sonntag offiziell ins Amt eingeführt

Der neue Papst hat seit seiner Wahl einen straffen Terminkalender. Am Sonntag soll er offiziell ins Amt eingeführt werden. Die internationale Politik-Präsenz bei dem Gottesdienst dürfte groß sein.

Papst Leo XIV. wird am Sonntag offiziell als Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche in sein Amt eingeführt. Der Gottesdienst findet um 10.00 Uhr auf dem Petersplatz statt. Dutzende Staats- und Regierungschefs sowie Zehntausende Menschen werden erwartet.

Bei einer Zeremonie am Petrusgrab unter dem Petersdom erhält Leo XIV. zuvor die päpstlichen Insignien: das wollene Pallium, eine weiße, mit roten Kreuzen bestickte Wollstola, und den eigens für ihn angefertigten Fischerring. Der Ring von Papst Franziskus wurde einige Tage nach seinem Tod zerstört.

Wie beim ersten Mittagsgebet am 11. Mai werden auch zu der Messe am Sonntag nach Vatikanangaben wieder mehr als 100.000 Menschen erwartet. Dutzende Staats- und Regierungschefs reisen an, ebenso Vertreter der katholischen und evangelischen Kirche und anderer Religionsgemeinschaften. Bei der Einführungszeremonie sind üblicherweise auch die zehn Oberhäupter katholischer Ostkirchen anwesend. Zur Amtseinführung von Franziskus waren rund 130 Delegationen nach Rom gekommen, darunter gut 30 Staatsoberhäupter.

Aus Deutschland dürfte erstmals Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) anreisen, womöglich gemeinsam mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Bundestagspräsidentin Julia Klöckner. Eine Bestätigung lag am Montagmittag noch nicht vor. Auch Amtskollegen aus Frankreich, Großbritannien und weiteren europäischen Ländern dürften kommen.

Mit Spannung wird erwartet, ob US-Präsident Donald Trump persönlich nach Rom fliegt. leo XIV. hatte sich vor seiner Wahl durch Nachrichten in den Sozialen Netzwerken von einzelnen Positionen des US-Präsidenten distanziert.

Robert Francis Prevost (69) war am Donnerstag zum Oberhaupt von rund 1,4 Milliarden Katholiken weltweit gewählt worden. Der langjährige Leiter des Augustinerordens ist der erste gebürtige US-Amerikaner im Papstamt; zusätzlich hat er die peruanische Staatsbürgerschaft. Unter seinem Vorgänger Franziskus leitete er die Vatikanbehörde für Bischöfe, quasi die Personalabteilung der katholischen Weltkirche.

Die Amtseinführungsmesse ist die wichtigste Zeremonie unter den Liturgien für einen neuen Papst. Die früher übliche zusätzliche Zeremonie der Inthronisierung des Papstes wurde bereits von Johannes Paul I. (1978) abgeschafft. An ihrer Stelle steht die erste Messe mit den Kardinälen, die der Papst bereits am Tag nach seiner Wahl gefeiert hat.