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Wie Pfarreien gegen Kunstdiebe vorgehen können

Gestohlene Kirchenkunst im Auktionshaus: Um wertvolle Werke im Fall eines Diebstahls besser aufspüren zu können, sollen Gemeinden sie fotografieren und dokumentieren. Ein Fall zeigt, wie sinnvoll das ist.

Vorsorgemaßnahme gegen Kunstdiebe: Gemeinden im Bistum Münster sollen ihre wertvollen Gegenstände fotografieren und genau dokumentieren, um sie im Falle eines Diebstahls besser aufspüren zu können. Mit guten Fotos und Beschreibungen ließen sich in Zeiten der Internetrecherche Kunstdiebstähle mit einer deutlich höheren Wahrscheinlichkeit entdecken, erklärte der Leiter der Gruppe Kunstpflege beim Bistum Münster, Thomas Fusenig, am Donnerstag. So sei ein in Kevelaer gestohlener Reliquienbehälter mit Überresten des heiligen Petrus Canisius im Katalog eines Auktionshauses identifiziert worden.

Für die Kunstpflege sei es wichtig, von den Pfarreien über die Diebstähle zu erfahren, so Fusenig. "Für uns steht die Möglichkeit der Wiederbeschaffung im Vordergrund, auch wenn dies Geduld erfordert." Eine Internetsuche in Katalogen und Datenbanken der Auktionshäuser oder auf Verkaufsplattformen sei ein probates Vorgehen. "Kunstdiebstahl ist keine nachhaltige Strategie, vor allem nicht aus Kirchen, deren Inventar dokumentiert ist", so der Kunsthistoriker. Zudem helfe eine gute Dokumentation der Kriminalpolizei bei der Fahndung und Identifikation.

Laut Bistum häufen sich Diebstähle von sakralen Kunst- und Kulturgütern. In den vergangenen Wochen habe es drei Vorfälle gegeben: In Senden sei ein silbernes Taufgeschirr, in Kirchhellen eine historische Glocke und in Greven eine weitere Glocke entwendet worden. Metalldiebstähle seien verstärkt festzustellen, sagte Fusenig. "Die Diebe rücken mit immer professionellerem Gerät an."