Kardinal Woelki wird sich nicht selbst wählen
Kein Platz für Eitelkeit im Konklave: Nur das Wohl der Kirche zählt bei der Papstwahl, sagt Kardinal Woelki. Er wird sich selbst keine Stimme geben.
Düsseldorf (KNA) Für den Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki ist es nach eigenen Worten ausgeschlossen, im Konklave sich selbst zu wählen. Für eine Papstwahl sei geregelt, dass die Kardinäle nur das Wohl der Kirche und das Gemeinwohl im Auge haben sollten und nicht persönliche Vorteile oder Eigeninteressen. "Damit ist implizit ausgeschlossen, dass man sich selber wählt", sagte Woelki der "Rheinischen Post" (Samstag).
Der Kölner Erzbischof, der nach 2013 zum zweiten Mal an einem Konkave teilnimmt, hält ein längeres Konklave für möglich. "Es kann sein, dass es sehr schnell geht; aber einige Kardinäle, die schon einige Konklave erlebt haben, meinen, dass es dieses Mal auch länger dauern könnte", sagte Woelki vor der am Mittwoch startenden Wahl im Vatikan.
Zudem wies der Kölner Erzbischof darauf hin, dass das Kardinalskollegium viele neue Mitglieder bekommen hat und Papst Franziskus die Versammlung durch seine Ernennungen deutlich internationaler gemacht habe. "Jeder von uns hat seine eigene Sicht auf die Welt und auf die Kirche. Das ist gut so. Die Herausforderung für uns ist es, aus diesen ganz unterschiedlichen Kandidaten den Einen zu erkennen, den Gott zum Papst berufen will", so der 68-Jährige.
Die Isolation während des Konklaves sei herausfordernd, sagte Woelki weiter. "Wir haben Einzelzimmer und müssen alle elektronischen Geräte, also auch alle Handys abgeben. Die Fenster im Zimmer werden versiegelt, die Fensterläden verschlossen. WLAN und Telefonempfang gibt es auch nicht. Wir sind dann wirklich von der Außenwelt abgeschnitten und können uns ganz auf die Wahl des neuen Papstes konzentrieren."