Eckart von Hirschhausen kritisiert "kranken" Fleischkonsum
Der Wissenschaftsjournalist vermisst einen Aufschrei in der Gesellschaft, angesichts eines umwelt- und gesundheitsschädlichen Ernährungssystems und der Ausbeutung von Tieren.
Hamburg (KNA) Der Arzt und Wissenschaftsjournalist Eckhart von Hirschhausen kritisiert einen zu hohen Fleischkonsum in Deutschland, der auf Kosten von Umwelt und Gesundheit geht. "Es gibt heute 15 Mal so viele Nutztiere wie wilde Säugetiere auf der Welt", erklärte er am Donnerstag bei der Vorstellung der Studie "Die versteckten Kosten der Ernährung", die das Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft im Auftrag der Umweltorganisation Greenpeace erstellt hat.
90 Prozent der Säugetiere würden zudem nur geboren werden, um von einem einzigen anderen Säugetier gegessen zu werden: dem Menschen. "Es ist so krank, dass man vergisst, sich darüber aufzuregen", sagte Hirschhausen, der auch Gründer der Stiftung "Gesunde Erde - Gesunde Menschen" ist. Laut Hirschhausen sehen Verbraucher die versteckten Kosten der tierischen Lebensmittel nicht. "Wir blenden das aus und sehen nur: Heute ist das Fleisch schön billig." Bezogen auf die Gesundheit habe dabei kein Medikament so einen Hebel wie die pflanzenbasierte Ernährung.
Seiner Meinung nach würden Menschen sofort darüber nachdenken, weniger Fleisch zu essen, wenn sie an der Kasse gleich 20 Liter Gülle mit ausgehändigt bekämen. "Dann könnte die Kassiererin sagen: Das hast du mit erzeugt. Schau mal, wo du das lagern kannst, vielleicht habt ihr im Keller ja noch Platz. Die Böden können es nicht mehr aufnehmen."