Indische Muslime verurteilen Terroranschlag in Kaschmir
Nach dem Terroranschlag im indischen Teil von Kaschmir wächst die Angst vor einer Eskalation zwischen Indien und Pakistan. An der Grenze soll es bereits Gefechte geben. Indische Muslime wollen derweil Einigkeit zeigen.
Neu Delhi (KNA) Muslime in Indien haben den Mord an indischen Touristen durch mutmaßlich pakistanische Terroristen verurteilt. Das "Islamische Zentrum Indiens" rief am Freitag alle Imame des Landes dazu auf, besondere Gebete für die Opfer des Anschlags von Pahalgam zu sprechen. "Wir beteten nicht nur für die Seelen der Verstorbenen, sondern auch dafür, dass unser Land frei von Gewalt und Terrorismus bleibt", sagte der Vorsitzende des Zentrums, Maulana Khalid Rasheed Farangi Mahali, dem südasiatischen Pressedienst ANI.
Im Anschluss an die Freitagsgebete fanden in Jaipur, Kalkutta, Patna und anderen Städten friedliche Demonstrationen von Muslimen statt. Dabei betonten sie trotz teils unterschiedlicher poltischer Meinung mit der regierenden hindunationalistische Partei BJP ihre Einigkeit im Einstehen für die Nation.
Bei dem Anschlag im indischen Bundesstaat Kaschmir nahe der Kleinstadt Pahalgam am Dienstag wurden 26 Menschen getötet. Bekannt hatte sich dazu die Gruppe "The Resistance Front", die laut Sicherheitsexperten mit der militanten islamistischen Terrororganisation "Lashkar-e-Taiba" aus Pakistan verbunden ist. Die Mehrheit der Bevölkerung Kaschmirs sind Muslime. Die Terroristen hätten zwar gezielt Hindus erschossen. Allerdings sind unter den Toten den Angaben zufolge auch ein Muslim sowie ein Christ.
Der Anschlag löste zudem eine diplomatische Krise zwischen Indien und Pakistan aus. Am Donnerstag wies die indische Regierung alle pakistanischen Staatsbürger an, das Land binnen drei Tagen zu verlassen. Gleichzeitig wurden Inder, die sich in Pakistan aufhalten, dazu aufgefordert, von dort zurückzukehren. Inzwischen hat auch Pakistan die Visa indischer Staatsbürger für ungültig erklärt. An der indisch-pakistanischen Grenze soll es laut Berichten in der vergangenen Nacht bereits zu Schusswechseln gekommen sein. Die UNO rief beide Parteien zu "maximaler Zurückhaltung" auf.