"Die Weiße Rose" kommt als Musical auf die Bühne
Eine Oper, Theaterstücke und Filme gibt es schon über die studentische NS-Widerstandsgruppe "Die Weiße Rose". Demnächst hat in Füssen und München erstmals ein Musical dazu Premiere.
München/Füssen (KNA) Die Geschichte der studentischen NS- Widerstandsgruppe "Die Weiße Rose" rund um die Geschwister Hans und Sophie Scholl kommt zum ersten Mal als Musical auf die Bühne. Die Uraufführung ist im Juni 2025 im Festspielhaus Neuschwanstein geplant, wie die Veranstalter am Montag mitteilten. Im Juli seien weitere Aufführungen im Deutschen Theater in München vorgesehen. Für Schulklassen soll es eigene Vorstellungen geben. Hamburger Schüler erstellten mit ihrem Lehrer Begleitmaterial für den Unterricht.
Hinter dem Projekt stehen der Komponist und Leiter Alex Melcher (55) und seine Frau Vera Bolten (48), die den Text geschrieben hat und zugleich ihr Regiedebüt damit gibt. Beide stammen aus der Musical-Szene und sind in zahlreichen Produktionen in Hauptrollen aufgetreten. Das Stück mit dem Untertitel "Ein Musical über Umdenken, Verantwortung und Mut" ist ein "Herzensprojekt" der Autorin, wie es auf der dazugehörigen Internetseite heißt. Schon seit vielen Jahren arbeite sie mit ihrem Mann daran.
Die Vorsitzender der Weiße Rose Stiftung, Hildegard Kronawitter, sagte auf Anfrage der Katholischen Nachrichtenagentur (KNA), die Verantwortlichen seien auf sie zugekommen und hätten ihr das Skript zum Lesen gegeben. Sie habe nur kleinere historische Details angemerkt. Ansonsten sei der Text für ein Musical überzeugend. Kronawitter verwies darauf, dass es über die "Weiße Rose" auch eine 1967 in Dresden uraufgeführte Oper von Udo Zimmermann gebe. Eine überarbeitete Fassung habe 1986 in Hamburg Premiere gehabt. Dazu kämen einige Theaterstücke sowie Filme.
Zwischen 1942 und 1943 rief die "Weiße Rose" in mehreren Flugblättern zum Widerstand gegen den Nationalsozialismus auf. Bei der Verbreitung des sechsten Textes am 18. Februar 1943 im Lichthof des Hauptgebäudes der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität entdeckte der Hausmeister die Geschwister Hans und Sophie Scholl. Die Gestapo inhaftierte die beiden. Am 22. Februar 1943 verurteilte der Volksgerichtshof die Geschwister und ihren Kommilitonen Christoph Probst zum Tod. Noch am selben Tag starben sie durch das Fallbeil. Nach einem zweiten Prozess wurden weitere Mitglieder der Gruppe hingerichtet: Professor Kurt Huber, Wilhelm Graf und Alexander Schmorell.