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Starke seelische Belastung unter jungen Menschen

Junge Leute in Deutschland leiden unter Krieg, Klimawandel und Zukunftsangst. Diese und andere Probleme beschäftigen laut einer Umfrage knapp zwei Drittel von ihnen. Was die Jugend verunsichert und wie sie damit umgeht.

Fast zwei Drittel der jungen Menschen in Deutschland fühlen sich laut einer Umfrage der Techniker-Krankenkasse (TK) seelisch belastet. "Die Befragung zeigt eine junge Generation, die deutlich verunsichert ist", erklärte TK-Vorstandsvorsitzender Jens Baas am Montag in Hamburg.

Der Befragung zufolge sind 64 Prozent der 18- bis 25-Jährigen mindestens manchmal seelisch belastet. Mehr als ein Viertel von ihnen gab an, häufig betroffen zu sein. Hauptgründe dafür seien hohe Anforderungen in Schule, Studium und Beruf (66 Prozent) sowie Probleme wie Klimawandel, Krieg und Inflation (60 Prozent). Die Kasse hatte das Meinungsforschungsinstitut Forsa mit der Studie beauftragt.

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Weitere Belastungsfaktoren für junge Menschen seien die persönliche Zukunft (56 Prozent), Unzufriedenheit mit sich selbst (47 Prozent) und ständige Ablenkung durch das Smartphone (44 Prozent). Baas erklärte, es habe schon immer politische Herausforderungen gegeben, mit denen sich junge Leute auseinandersetzen mussten. "Auffällig ist jedoch, dass heute viele junge Menschen diese Probleme als so bedrohend empfinden, dass klassische Herausforderungen dieser Lebensphase, wie zum Beispiel finanzielle Sorgen, bei vielen in den Hintergrund treten." So hätten lediglich 26 Prozent der Befragten finanzielle Sorgen als Grund für psychische Belastung angegeben.

Ein weiteres Ergebnis ist laut TK, dass sich Frauen psychisch mehr belastet fühlen als Männer. 75 Prozent der weiblichen Befragten gaben an, mindestens manchmal seelisch belastet zu sein, bei Männern waren es 55 Prozent. Zudem litten Frauen häufiger als Männer unter negativen Stimmungen wie innerer Unruhe oder Nervosität (69 zu 49 Prozent), Erschöpfung (68 zu 50 Prozent), Unsicherheit (66 zu 47 Prozent) und Überforderung (60 zu 31 Prozent).

Bei den Geschlechtern seien auch die Bewältigungsstrategien unterschiedlich, so die Krankenkasse. Geschlechtsübergreifend seien Freunde und Familie wichtig (87 Prozent), Musik zu machen oder zu hören (84 Prozent) und auch Sport (68 Prozent). Frauen nutzten allerdings häufiger ruhige Entspannungsmethoden wie Lesen (64 zu 39 Prozent) und Yoga (39 zu 15 Prozent). Männer hingegen tendierten häufiger zu Computerspielen (54 zu 16 Prozent), zum Alkoholkonsum (21 zu 12 Prozent) und zum Rauchen (18 zu 13 Prozent).

Laut TK befragte Forsa für die Studie zwischen Februar und März bundesweit 1.445 Menschen im Alter zwischen 18 und 25 Jahren telefonisch.