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Union: Ampel-Außenpolitik vernachlässigt Relevanz von Religionen

Religionen können zum Frieden beitragen oder Konflikte auch anheizen. Nach Einschätzung der CDU/CSU sieht die Ampel-Regierung aber in ihrer internationalen Politik die Rolle von Religionen zu wenig.

Aus Sicht des religionspolitischen Sprechers der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Thomas Rachel, vernachlässigt die Ampel in ihrer Außenpolitik die Relevanz von Religionen. "Die internationale Vorreiterrolle, die Deutschland hier noch unter Bundeskanzlerin Angela Merkel eingenommen hatte, wird vernachlässigt oder gar komplett aufgegeben", schreibt Rachel in einem Gastkommentar für die Zeitschrift "Herder Korrespondenz" (Mai-Ausgabe). Religion verliere "in der Außen- und Entwicklungspolitik der Ampel-Regierung dramatisch an Bedeutung".

Angesichts des Konflikt- und Friedenspotenzials von Religion bleibe die Berücksichtigung des religiösen Kontextes in den Partnerländern unerlässlich. Die Ampel-Regierung blende in ihrer internationalen Politik jedoch "Religionen aus ideologischen Motiven aus". Eine werteorientierte Entwicklungspolitik, die den einzelnen Menschen ernst nehmen wolle, müsse auch seine Weltanschauung ernst nehmen.

Im Außenministerium lasse sich ein abnehmendes Bewusstsein für die Relevanz von Religion feststellen. Das bisherige Referat "Religion und Außenpolitik" sei abgeschafft und "durch ein Sammelsurium-Referat ersetzt" worden. Der Anspruch der Ampel-Regierung im Koalitionsvertrag habe zwar gelautet, den Bereich "Religion und Außenpolitik" zu stärken. "Herausgekommen ist jedoch eine Schwächung", so Rachel.